der Stadt Tangerhütte
Kleiner Ausschnitt der Chroniken der Stadt Tangerhütte
Tangerhütte ist aus dem Dorf Vaethen hervorgegangen. Es wurde 1375 erstmals urkundlich als Veten[4] erwähnt und blieb eine kleine Ortschaft. Im Jahr 1540 wurden lediglich 80 Einwohner gezählt, Dorfschulze war zu der Zeit Stephan Güldenpfennigk.[5] Im Dreißigjährigen Krieg raubten Magdeburger Söldner Vieh im Ort. 1808 wurde die Dorfstraße befestigt. 1840 hatte der Ort 345 Einwohner. Ab 1842 wurde am rechten Ufer des Tangers eine Eisenhütte errichtet, 1844 in den Eisenwerken Tangerhütte der erste Guss vollzogen. Vaethen entwickelte sich dadurch zu einem Industriestandort. 1852 erhielt es einen Bahnhof. Ab 1870 wurde der Schlosspark mit einem Wasserfall und einem Teich angelegt, bevor 1873/74 das Schloss des Hüttenbesitzers Wagenführ errichtet wurde. 1883 ließ sich die Familie eine Familiengruft bauen.
1880 wurde das Empfangsgebäude des Bahnhofs erbaut. Die Freiwillige Feuerwehr von Vaethen wurde 1891 gegründet, das Rathaus 1905 gebaut. 1907 wurde die Straßenbeleuchtung mit Gaslampen in Betrieb genommen. Der Hüttenbesitzer ließ 1909 bis 1911 das Neue Schloss errichten, das erste wird seitdem als Altes Schloss bezeichnet. 1926 erhält Vaethen eine elektrische Beleuchtung. 1928 wurde der Name von Vaethen in Tangerhütte geändert,[6] 1935 erlangte Tangerhütte das Stadtrecht.
In Tangerhütte gab es von 1939 bis zum Kriegsende ein Lazarett für tuberkulosekranke Kriegsgefangene, in dem bis 1945
500 Personen starben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte eine teilweise Demontage des Eisenhüttenwerks; trotzdem nahm die Hütte bereits 1945 die Arbeit wieder auf.
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ursprünglich gehörte das Dorf Väthen zum Tangermündeschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Burgstall auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde zum Kreis Stendal, dem späteren Landkreis Stendal.[4]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Briest nach Tangerhütte eingemeindet.[7]
Am 25. Juli 1952 wurde Tangerhütte Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Bezirk Magdeburg.
Am 1. Januar 1988 wurde der Kreis Tangerhütte aufgelöst, Tangerhütte verlor den Status einer Kreisstadt.[8] Bis 1990 unterhielt das Ministerium für Staatssicherheit (bzw. zuletzt das AfNS) der DDR in Tangerhütte eine Kreisdienststelle.
Am 31. Mai 2010 wurden die Stadt Tangerhütte und die bisherigen Gemeinden Bellingen, Birkholz, Bittkau, Cobbel, Demker, Grieben, Hüselitz, Jerchel, Kehnert, Lüderitz, Ringfurth, Schelldorf, Schernebeck, Schönwalde (Altmark), Uchtdorf, Uetz, Weißewarte und Windberge zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen „Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte“ vereinigt.